Bedrohte Kammerweiher

17 Amts- und Forst- und BN-Leute kamen bei den Kammerweihern bei Michelfeld zusammen. Es ging um die Zukunft der immmer flacheren Seen..

Es war sehr interessant. Auch, um die Naturschutz-Amtsleute kennenzulernen, die Förster, die Wasserhüter der Nürnberger Energie (ihr gehören die Seen) und die Leiter des BN Amberg-Sulzbach. Hier das Ergebnis:

1. Horst Schwemmer, der BN-Geschäftsführer in Sulzbach ist, beschrieb, was er als BN alles machte, seit die N-Ergie die Weiher an ihn verpachtete: Abfischen, alles prüfen, den Fischbesatz ergründen, in Watthosen durch den Sumpf staken. "So ein Teich ist wie eine Black Box: Keiner weiß, was drin lebt."

2. Gertrud Burger vom BN Auerbach will die Vögel zurückholen, die hier früher große Schwärme bildeten. D. h. einen höheren Wasserstand für mehr Fische erreichen. Dafür von der nahen Pegnitz etwas Wasser einleiten.

Aber: Die Vögel sind generell weg = heutiger Artenschwund. Und im Weiher leben Hechte, die man nicht rauskriegt. Sie schnappen kleinere Sumpfvögel. Und wenn man den verwilderten Graben zur Pegnitz öffnet, spurten die Hechte rüber in den Fluss und mischen die Forellen auf. Außerdem kommt die ganze Erde mit in die Weiher, die bei einem starken Regen im Wasser schwimmt. D. h. der Teichboden hebt sich, alles verlandet.

Ausbaggern könnte man, aber der Teichboden dürfte Gifte enthalten = teuer zu entsorgen. Und man darf nicht einfach die Pegnitz anzapfen. Da sind Wasser-Rechte zu beachten.

Früher hatten die Weiher eigene Quellen - alle tot. Generell beobachtet die N-Ergie, dass ihre Trinkwasserquellen rund um Ranna um 25 % versiegt sind. Und der Grundwasserspiegel sank vermutlich um 10 m.

Schwemmer schlug vor, regelmäßig abzufischen und den Teichboden länger trocknen zu lassen, so dass er seinen Sauerstoff abgibt und flacher wird. Rudi Leitle, Förster, Fledermausexperte und beim Landschaftspflegeverband Am-Sul für solche Biotope zuständig, schlug eine Fachuntersuchung vor, von der Regierung bezahlt, die alle Möglichkeiten abcheckt. So wirds jetzt gemacht.

3. Gertrud machte noch auf Wiesenstücke im Schilf, am Rand, aufmerksam, die man zu Schilf machen könnte oder zu Auwald. Und sie würde gern bei einigen feuchten Wiesenstücken ein paar Streuobstbäume setzen - angelehnt an die Obstgärten, die in Rauenstein/Fischstein von den ausgesiedelten Höfen blieben.

4. Die N-Ergie-Herren machten noch darauf aufmerksam, dass der BN als Pächter auch auf die Bäume am Weiherufer achten muss. Auf die Sicherheit.

5. Horst Schwemmer würde gern die Schwarzen Erlen, die am Ostufer mitten im Schilf zu wachsen begonnen haben, heraussägen. Sonst hat man dort schnell einen Wald. Rangerin Melanie Chisté vom FS-Naturschutzpark wird sich mit ihrer Jugendgruppe drum kümmern. Ihr Bautrupp unterstützt sie.

6. Die Regierung hat schon große Warnschilder für Touristen entworfen, die demnächst aufgestellt werden. Der Parkplatz unten bei den Weihern wird dann aufgelassen. Besucher müssen künftig, von Michelfeld kommend, oben vor dem Wald parken und 1 km laufen. Vor allem das Zelten soll auch unterbunden werden. Hier fiel in der Vergangenheit viel auf.





Kontakt: Th. Knauber - E-Mail