Tipps für Obstwiesen

In Atzelsberg bei Eralngen (da ist auch ein Schloss, oberhalb vom Waldkrankenhaus) herrscht gerade die Apfelblüte. Denn dort betreibt der örtliche BN eine weite Plantage mit verschiedensten Sorten. Ihre Blüten sind wie ein Wunder.

Vorn beim BN-Hüttchen dengelten Rentner bei unserem April-Besuch ihre Sensen, auf super ausgedachten Holzböcken sitzend (kann man beim BN bestellen). Und eine der beteiligten Damen, Frau Frank, sprach ich später an, weil einige der Bäume dicke Plastikrohre in den Boden haben - zum Bewässern: Unterm Baum ist wenig Erde und danach kommt eine Sandsteinschicht. Die wird beim Pflanzen mit Gewalt durchstoßen (es gibt ein altes Gerät dafür; das neue von Obi taugt nix), und auch die Rohre gehen durch, so dass die Wurzeln unten Wasser bekommen.

Die ganze Plantage leidet unter den heißen Sommern. Was einen schwarzen Rindenpilz zur Ausbreitung bringt.

Jetzt kam kurz vor mir zufällig eine Expertin vorbei, sagte Frau Frank, die gerade bei der Obstbaum-Versuchsstation Hiltpoltstein tagte. Diese sagte: Eine Streuobstwiese nur mit Obstbäumen ist schädliche Monokultur. Man sollte zwischenrein alles mögliche pflanzen: Kräuter, Stauden, andere Bäume. Denn die Wurzeln verbinden sich im Boden, bereichern sich und reden miteinander.

Hat die Wiese mal Flecken ohne Gras, dann ist das gut. Denn es gibt Tierchen und Minipflanzen, die genau das brauchen. Und sie machen dann auch diese Vielfalt aus.

Weiter zieht ein Obstbaum schnell allen Nährstoff aus dem Boden. Ist er zusätzlich noch von Gras umgeben, nimmt dieses Gras sehr stark die Bodenstoffe weg. Deshalb braucht der Stamm einen kahlen Teller um sich (1,5 m Durchmesser) und Dünger für seine Wurzeln: Grasschnitt über den Teller, oder Komposterde draufstreuen, oder gießen mit etwas Brennnesselsud im Wasser. Dieser Sud bringt Licht, was alle Pflanzen sehr begrüßen. Und rundum breit gießen, weil die Wurzelenden weit weg vom Stamm liegen.

Der BN dort streicht zudem im Herbst die Obststämme mit einer Mischung aus Kalk, Leinöl und Quark, um kleine schädigende Insekten in der Rinde zu fangen.

Der BN hat auch einige Stämme mit dünnen Latten umgeben, als Schutz. Aber die Expertin warnte: Dahinter wird es feucht, was nicht gut ist.





Kontakt: Th. Knauber - E-Mail