Bäume verstehen

Marco Pogacnik ist ein slowenischer Künstler, der weltweit durch Erdheilung berühmt wurde. Er sah einmal auf einer istrischen Insel einen gekappten Baum und erkannte: Er ist geköpft und brutal um seine Arme gebracht. Er sah auch den trauernden Faun, der den Baum betreute, und nahm ihn mit und setzte ihn auf einen kleinen Baum, so dass er dort neu wirken konnte.

Jeder Baum hat sein eigenes, uralt gebliebenes kleines Wesen im Stamm, und oben drauf als mobilen Partner den Faun (oder mehrere), der sein Wachstum lenkt, die Zweige.

Ich war einmal mit einer Holländerin, Yvonne, am Heroldsbacher Erscheinungsort unterwegs. Dort steht ein kleiner Birnbaum in der Wiese. Da sie hellsichtig ist, entdeckte sie in den Zweigen zahllose kleine Wesen, die dort schaukelten und spielten und lachten.

Dass mehr in einem Baum zu sehen ist, erfuhr ich vor Jahren selbst, als ich wegen Augenproblemen in der Erlanger Uni-Klinik war. Bei einem Baum im Park sah ich plötzlich feinste Fäden senkrecht zu den Ästen hochgehen, orange-rosa, und auch solche Fäden oben quer zu anderen Kronen. Kleinste Wesen glitten die Fäden hinauf und hinunter. Später sah ich das nicht mehr.

Aber ich entsorgte auch einmal viel Müll bei der Röschmühle. Als Dank stand ich danach plötzlich in dieser kleinen Buschecke, und orangenes Licht erhellte alles. Die Naturwesen kamen aus ihrem Schutz, den sie sonst vor Menschen stellen.

Später folgte die Fällung der Bäume am Pegnitzer Bahndamm. Die zerstückelten Stämme schienen wie lebende Körper, zerschnitten. Ich erinnerte mich an Harvester, die bei Pottenstein die Kiefern aus einem Wald gezupft hatten als wären es Strohhalme. Die Arbeiter dort sprachen von einem „Schlachtplatz“, wohin sie die Stämme bringen. So erschien mir auch jetzt der Bahndamm.

Obstbaumschnitt

Wer Obstbäume zu radikal stutzt, missachtet einen Satz: „Der Baum gibt sich selbst die Ordnung.“ Fehlen ihm die Zweige, fehlt ihm praktisch das Wurzelwerk in der Luft. Er hat keine Fühler mehr, um aus der Luft gute Energie zu ernten.

Wer Obstbäume pflanzt, sollte wissen: Die Erde ist wie ein Mosaik aus guten und schlechten Stellen. Bäume brauchen einen guten kleinen Platz. Haben sie ihn nicht, beugen sie sich schräg, um ihn anderswo zu erreichen.

Alle Bäume strecken ihre Äste weit einseitig aus, wenn sie neben sich einen guten Platz wissen. Darunter kann man sich dann hinsetzen – und bekommt etwas von der guten Stimmung dieses Erdflecks mit.

Sind zwei Bäume im Wald dicht verschlungen, lieben sie sich. Lehnen sie sich an Felsen eng an, ist der Fels positiv. Machen sie eine Biegung fort von ihm, ist er negativ.

In Nürnberg gibt es eine Gruppe von Geomanten (Erdheilern), die begannen, die NS-Folgen aus der Stadt zu entfernen. Sie sahen auch kranke Bäume und bekamen 2002 vom Gartenbauamt für zehn Bäume die Erlaubnis, sie zu heilen. Sie taten es mit Steinsetzung oder einem Gespräch mit dem Faun, oder mit schamanischen Mitteln, oder Energiepulver, oder sie stellten sich einen großen Bergkristall vor, den sie an der Wurzel einsetzten.

Eine Ulme auf der Hallerwiese hatte eine trockene Krone. Der Grund war, dass daneben der Freimaurer-Treff war. Die Freimaurer entzogen durch ihre Denkarbeit der Umgebung Energie. Die Geomanten stellten sich deshalb eine Wand zwischen der Ulme und dem Gebäude vor, als Schutz. Und sie meditierten. So sahen sie, dass die Ulme ganz schwach rosa gefärbt war. Deshalb fluteten sie sie mit Rosa, in Gedanken. Und dachten ihr dreimal im Jahr viel Liebesenergie zu. Die Ulme wurde gesund.

Der Urbaum

Die Germanen sahen ihren Ursprung im Ur-Ozean, als Baum. Der wurde gespalten. Drei Götter, die Asen, hoben die Stücke am Strand auf: Es waren Ask (Esche) und Embla (Ulme).

Ihr Weltenbaum Yggdrasil stützte den Himmel von der Erde aus.

Die Kelten krönten ihre Könige unter Bäumen und hielten dort Gericht. Die Tanzlinde und der Richtbaum, der Maibaum und Christbaum blieben von der Verehrung der Bäume.

In Hainen standen heilige Bäume. Die Druiden (= eichen-kundig) hatten Zauberstäbe aus Eibenholz.

Die Hasel galt als „Leben“, als Quelle allen Wissens. Die Schlehe war den Feen heilig.

„Götter“ bewohnten die alten Bäume. Frankreich hatte den Eichengott, die Pyrenäer den Buchengott. Der alte Stamm war das Zentrum des Volksstamms, des Territoriums. Bäume markierten bis vor 100 Jahren auch die Grenzpunkte von Pegnitz.

Die Griechen hörten die Ratschläge von Zeus aus der Orakel-Eiche Dodona (über das Rauschen der Blätter und das Gurren der Tauben). In Delphi stand der Lorbeerbaum, aus dem Apollo weissagte.

In Indien ist der Feigenbaum wichtig, in Ägypten der Ished-Baum (dessen „Gott“ dem König sein Wissen eingab), im Iran der Simorgh-Baum, die Mutter aller Bäume – auch im Meer gewachsen. In China rangiert der Pfirsichbaum ganz oben (Unsterblichkeit), und Buddha hatte unter dem Salbaum seine Erleuchtung. Die Bibel spricht vom Baum des Lebens und vom Baum der Erkenntnis.

Der Ursprung

Die Pflanzen kamen vor 440 Mill Jahren aus dem Meer. Nach 100 Millionen Jahren gab es Schachtelhalmwälder und Nadelbäume. Heute bedeckt der Wald 30 % die Erde. Es gibt unter den 220 000 Blütenpflanzen rund 30 000 Holzarten.

Der höchste Baum ist ein Mammutbaum im Redwood-Forest in Kalifornien mit 115,50 m. Bei uns ist es eine Douglasie bei Freiburg mit 63,33 m.

Der älteste Baum ist eine Kiefer mit 5068 Jahren in Kalifornien. Aber es gibt einen Espen-Wurzelstock in Utah, „Pando“, der 80 000 oder 12 000 Jahre alt ist und noch treibt. 47 000 Stämme gehen auf ihn zurück, auf 43 ha.

Ein ähnlicher Wurzelstock in Tasmanien (eine Steineibe) hat ein Alter von 10 500 Jahren und trägt einen Baum von 2000 Jahren. Nebenan lebt auch ein Silberbaum-Wurzelstock, der 43 000 Jahre alt ist und einen Abkömmling mit 230 Jahren hat.

In Neuseeland sind die mächtigen Kauri-Bäume berühmt. 1870 fällte man den größten, mit 8,50 m Durchmesser und 4000 Jahre Alter. Die Legende erzählt, das Tane, der Gott des Waldes, einst seine eng umschlungen stehenden Eltern (Erde und Himmel) auseinander drängte. So konnte Licht auf den Boden fallen und das Leben beginnen.

In Schweden entdeckte man einen Fichtenwurzelstock „Old Tjikko“ von 9500 Jahren Alter, der noch eine Fichte austrieb, die jetzt 200 Jahre alt ist. 20 ähnliche noch lebende Fichtenwurzeln sind 8000 Jahre alt.

Baum und Klima

Im Jahr 2100 wird der kälteste Sommer so heiß sein wie jetzt der heißeste. Dann hat man über 50 Hitzetage, und die Bäume werden wichtig als Kühlung. Denn ein Baum verdunstet 400 l Wasser. Er stellt aus Kohlendioxid und Wasser viel Sauerstoff her, weiter Zucker und Wasser.

Bei einem Park in Leipzig errechnete man, dass die zwei Hektar in 50 Jahren 367 Tonnen CO² aufnehmen, allein durch die Bäume. Diese speichern es und geben es mit ihrem Tod größtenteils in den Humus.

Baumgruppen reduzieren den Feinstaub einer Stadt um 40%. Ein 15 m breiter Baum kühlt 160 m².

Der Wert einer 100jährigen Buche beträgt 490 E vom Holz her, 210 E vom CO²-Nutzen her, und 66 000 Euro für die Volkswirtschaft – weil der Baum der Gesellschaft so viel Sauerstoff und Nutzen gibt. Denn ein großer Baum filtert bei Regen 100 kg Staub heraus. Bei einem Wald sind es pro km² rund 7000 Tonnen im Jahr.

Der Wald gibt im Sommer 10 000 kg Sauerstoff ab, pro km².

40 Mill km² Blätter arbeiten täglich.

Das Wurzelwerk ist riesig, ablesbar an den feinen Wurzeln eines einzigen Roggenhalms: er hat 13 Mill Wurzeln, 600 km lang.

Der Bio-Förster

Peter Wohlleben, ein bekannter Förster, sammelt in seinem Buch „Das Geheimnis der Bäume“ Fakten. So erkannten Wissenschaftler, dass die Wurzeln wie ein feines Signalsystem, wie ein Gehirn, jede Änderung nach oben melden. Unterstützt werden sie von Pilzgeflechten. In einem Teelöffel Erde stecken ein paar Kilometer Pilzfäden, sehr „geschwätzig“. Die Wurzeln mehrerer Bäume hängen zusammen und geben chemisch/elektrisch Nachrichten weiter, die 1 cm/sec brauchen.

Bäume versorgen kranke Nachbarn mit ihrer Wurzelkraft. Bei Durst schreit ein Baum, hörbar über Ultraschall. Bei einem Axthieb schreit eine Eiche. Taucht man die Wurzeln eines Gerstentriebs in heißes Wasser, gibt es genauso diesen Schrei.

Ein Baum entfaltet jährlich neu 1 Mill Blätter. Das sind 1200 m².

Eine Buche kann, ab dem 80. bis 150. Jahr, alle 5 Jahre 30 000 Bucheckern abwerfen. Das sind, wenn sie 400 Jahre alt ist, 1,8 Millionen gewesen. Aber nur eine Buchecker davon schafft es, einmal ihren Platz einzunehmen. Alle anderen gehen wegen Lichtmangels ein. Pappeln geben jedes Jahr Samen, bis zu ihrem Tod eine Milliarde. Aber auch hier kommt nur ein Samen als Nachfolger durch.

In einer großen Baumkrone leben 2041 Tiere von 257 Arten.

Eine Buche braucht zum Wachsen so viel Zucker und Zellstoff, wie ein 10 000 m² großes Weizenfeld enthält.

Der Wald ist ein gigantischer CO²-Staubsauger. Pro Baum sind 20 Tonnen davon eingelegt.

Ohne Wald wären die Kontinente innen eine Wüste. Ab 600 km vom Strand weg wäre alles trocken. Schon der Küstenwald ist wesentlich für diese Kette von befeuchtenden Wäldern nach innen.

Peter Wohlleben: „Ich kannte so viel vom Baum wie ein Metzger von den Gefühlen der Tiere.“ – „Die Bäume in Schutzgebieten atmen auf.“ – „Wenn wir die Sprache der Bäume entschlüsseln, hören wir unglaubliche Geschichten.“ – „Bäume unterhalten sich über Düfte.“ – Bäume bilden Freundesgruppen, Bäume bekämpfen andere Arten. „In einer Handvoll Walderde stecken mehr Lebewesen als es Menschen gibt.“ – „Der Wald macht sich seinen idealen Standort selbst.“ – Brennholz: „Da knistert der Kadaver einer Buche im Ofen. Wir nützen lebende Wesen, die für unsere Zwecke getötet werden.“

Peter Wohlleben würde Bäume erst dann fällen, wenn sie ein langes, gutes Leben gehabt haben und ihr Wissen weitergegeben.

Er ist für Bio-Förstern: in einer Plenterwirtschaft lässt man Baum-Familien zusammen, weil jedes Heraussägen den Verbund zerstört; 10 % des Gebietes bleiben Urwald; gefällte Bäume werden schonend von Pferden herausgezogen.

Wohlleben lobt den Verein „Waldfreunde Königsdorf“ bei Köln, der beim Ministerium ein Harvester-Verbot durchbrachte und das Stehenlassen von alten Bäumen.

Er hebt auch die Schweiz hervor, wo die Achtung vor der Würde von Tieren, Pflanzen und anderen Kreaturen gesetzlich festgelegt ist. Keine Blume darf geköpft werden.

Ein Buch

Peter Tompkins und Christopher Bird fassten vor fast 50 Jahren zusammen, welche Pioniere weltweit schon die Pflanzen erforscht haben. In „Das geheime Leben der Pflanzen“ stellen sie diese vor:

Raoul France, Biologe, Wien: Er sagt: Pflanzen haben Absichten. Ein Wesen lenkt sie. Es kann eine Fee sein (Kelten) oder Deva (Hindu).

Cleve Backster, USA: Er nutzte einen Drachenbaum als Lügendetektor. Er erkannte: Stirbt etwas im Zimmer – z. B. weil man heißes Wasser in den Ausguss schüttet und Bakterien tötet – ist die Pflanze daneben schockiert. Kommt ein gefährlicher Hund, stellt sie sich tot. Hat sie aber Freundschaft mit Menschen geschlossen, bleibt sie ihnen über 1000e Kilometer verbunden – sie spürt z. B., wenn dieser Freund irgendwo Angst in der Ferne hat. Reisende sollten auch ein Foto einer treuen Pflanze mitnehmen und 3 x am Tag liebevoll anschauen. Das stärkt diese Blume daheim.

Pflanzen genießen es, wenn Menschen Sex haben – deshalb gibt es in Schlafzimmern keine kranken Pflanzen.

Backster fand auch: Wir hatten früher viel mehr Sinne, aber geblieben sind nur fünf. Die anderen würden uns mit den Pflanzen sprechen lassen.

Marcel Vogel, USA: Er entspannte sich am Mikroskop, wenn er mit Pflanzen arbeitete, weil er dann mit seinem dritten Auge sah – mehr als sonst. Er schaltete sein normales Denken aus und forschte mit seinem außerbewussten Teil. Er sagte: „Die Pflanze nimmt den Menschen an und beschützt ihn.“

(Das erfuhr ich auch in meinem Arbeitsleben. Ich war der einzige, der sich im Büro um die Blumen kümmerte, und hatte oft den Eindruck, dass ich von ihnen gute Ideen bekam und schützende Hinweise. Auch hebe ich oft Müll auf in der Natur und habe das Gefühl, ich bekomme dadurch viel im Leben leichter gemacht.)

Ken Hashimoto, Japan: Er setzte Computerkabel an Pflanzen und hörte ihre Töne ab. Seine Frau, gärtnerisch begabt, lehrte die Blumen das Rechnen bis zur Zahl 20. Im Internet findet man Videos dazu. Jenes mit dem Lied der Pflanze, wo ihr ein Musiker antwortet, ist erstaunlich. Denn die Pflanze schafft so schöne Klänge.

George Lawrence, USA: Er dachte, die Pflanzensignale kann man nur mit pflanzlichem Gewebe auffangen. Sein Apparat dazu empfing dann auch Signale aus dem All. „Für Experimente braucht man eine glückliche Hand und vor allem Liebe zu den Pflanzen.“

Er würde Felder nicht düngen, sondern Signale darüber schicken.

Professor Jagadis Bose, Indien: Der Super-Wissenschaftler baute einen Apparat, der zeigte, dass sich Pflanzen minimal bewegen, wenn sie unter Schock kommen oder Gefühle haben. Ihre nervliche Reaktion ähnelt der von Tieren.

Er pflanzte einmal einen Nadelbaum schonend um, ohne Schock, indem er ihn mit Chloroform betäubte.

Gustav Fechner, Physiker: Pflanzen haben eine Seele (von Darwin bestätigt). Z. B. sahen die Griechen in den Waldnymphen die Seelen der Bäume.

Luther Burbank, USA: Der „Zauberer des Gartenbaus“ schuf 1000 neue Sorten von Pflanzen, allein durch seine Begabung, sich einzufühlen. Er sagte: Pflanzen sind die eigensinnigsten Lebewesen, weil sie schon Millionen von Jahre auf die gleiche Weise überleben. Pflanzen haben 20 Sinne, und wer mit ihnen sprechen will, muss die Gedankenübertragung nutzen.

George Carver, USA: Der farbige Wissenschaftler galt zu seiner Zeit als ein Genie. Er stellte von der auslaugenden Baumwoll-Kultur um auf Erdnussfarmen und machte die Süßkartoffel populär. Schon als Kind hatte er immer morgens bei Spaziergängen mit Pflanzen gesprochen. „Alle Blumen sprechen zu uns, auch viele andere Lebewesen im Wald. Was ich weiß, lerne ich, indem ich beobachte und liebe.“ – „Durch die Blumen erhalte ich Zugang zum Unendlichen.“

Dr. T. Singh, Madras: Er spielte einer Mimose die Raga-Musik vor. Sie wuchs dadurch extrem besser, auch die Balsam-Pflanze.

Dorothy Retallack, USA: Sie gab Pflanzen 14 Tage Dauermusik. Daraufhin waren sie tot. Aber bei Musik nur ab und zu florierten sie. Ein Sommerkürbis bekam 8 Wochen Rock’n Roll und litt darunter (Teenager auch?). Bei Klassikmusik umwuchs er den Lautsprecher, so gut gefiel es ihm.

Der größte Erfolg kam, als sie von Ravi Shankar ein hindustisches Veena-Stück auflegte.

John Ott, USA: Er stellte Bohnen vor einen Fernseher. Die Röntgenstrahlung ließ sie verkümmern und die Wurzeln nach oben aus der Erde wachsen. (seine Frage: Was macht diese Strahlung mit Kindern?)

Semjon Kirlian, Russland: Er konnte mit Hochfrequenzfotografie zeigen, dass ein scheinbar gesundes Blatt schon erkrankt ist – weil es nicht die üblichen Kugelflammen-Formen zeigt außen, sondern innen kleine geometrische Muster. „Alles hat auch einen Energiekörper“, sagt er, und der reagiert so früh.

George de la Warr, USA: „Das Geheimnis des besseren Wachsens von Pflanzen besteht darin, sie einfach darum zu bitten.“

Kooperation mit der Natur

Solch eine Bitte äußerte einmal in Australien der Farmer Michael Roads gegenüber gefräßigen Kängurus. Er predigte ihnen, ihm sein Farmland zu lassen und nur 40 m entlang des Waldes zu fressen. Sie hielten sich punktgenau daran. Dieses Phänomen sorgte weltweit für Aufmerksamkeit.

Davon hörte der Sonderschullehrer und Psychotherapeut Eike Braunroth. Er gründete den Verein „Kooperation mit der Natur“, der Gärtner dazu ermutigt, mit Schädlingen Freundschaft zu schließen. „Die Natur und alle Lebewesen warten auf ehrliche Freundschaft. „ – „Der Natur danken.“ – „Liebe und Respekt für alle Lebewesen haben.“ – Nie ein Tier töten. – „Diese Bilder und Signale in uns versteht die Natur.“ – „Wir sind Teil der Natur, Gärtner der Erde.“

Wenn jemand aus dem Verein eine Hecke roden muss, erklärt er ihr vorher den Grund und drückt sein Bedauern aus. Danach lässt sich die Hecke ohne Probleme entfernen.

(Ich mache es immer so, dass ich dem Baum genauso den Grund für mein Fällen erkläre und verspreche, gleichzeitig woanders einen neuen Baum zu pflanzen.)

„Der Ruf der Rose“

Dagny und Imre Kerner besuchten für dieses Buch weltweit Pflanzenforscher.

Joe Sanchez, Kalifornien: Er baut Apparate, die mit Pflanzenblättern und mit 900 Wörtern verbunden sind. Er fängt Reden der Pflanzen auf, oft verworren. Einmal hatte er eine Elektrode am Pflanzenblatt und das andere Ende steckte er kurz in seinen Mund, weil er keine Ablage fand. Die Dieffenbachie reagierte mit: „Mensch schmeckt gut.“ Sanchez war schockiert.

Er sagt: „Ich zapfe eine Ebene der Kommunikation an, die wir nicht sehen. Die Magnolie z. B. erzählt mir von historischen Ereignissen aus einer anderen Zeit und Welt.“

Holzfäller in den Urwäldern Oregons, die dort täglich Massaker anrichten, sagen: „Der Wald hat Gedächtnis, besonders für Rache.“

Dr. Ed Wagner, USA, ist in diesen Wäldern daheim. Er untersucht, wie schnell der Angstschrei einer Eiche eilt, wenn er sie mit einer Axt schlägt - warnend zu den Nachbarbäumen. In 20 sec sind 34 m überwunden. Er fand eine stehende Welle in Bäumen, die wir nicht haben. Diese Welle wird in den anderen Bäumen informiert.

Bäume geben ihre Gefühle auch über Gase weiter, die der Wind verbreitet (Äthylen, Methyl-Jasmonat). Akazien in Afrika schieben z. B. bitteres Tannin in Blätter, die gerade von Giraffen beknabbert werden. Und senden über die Luft Warnbotschaften an Nachbarbäume. Die Giraffe muss deshalb immer außerhalb vom Wind weiterwandern, zu uninformierten Akazien. In einem Großgehege konnten das einmal Kudu-Antilopen nicht. Sie mussten in der Not das Tannin-versetzte Blätterwerk essen. 3000 starben.

Die NASA in USA warnt vor dem Sick-Building-Syndrom (Krankheit in zu sehr abgekapselten, isolierten Häusern). In solchen Häusern fehlen Pflanzen (die Gifte aufnehmen) und Boden-Mikroorganismen. Die Chemie der Möbel und die giftigen Ausdünstungen der Bewohner selbst machen krank.

Bei Formaldehyd nimmt der Drachenbaum massangeana 70 % des Giftes; die Chrysantheme morifolium 61 % und die Gebera jamesonii 50 %.

Bei Trichlorethylen nehmen die Chrysanthemen 41 % und die Gerbera 35 %.

Bei Benzol (Autoabgase im Zimmer) schluckt die Gerbera 67 %, der Drachenbaum deremensis 50 % und die Chrysantheme 50 %.

Ciba-Geigy, Schweiz: Dort fanden Forscher heraus, dass man einen Samen, kurz in ein elektro-statisches Feld gelegt, zurückschnellen kann in seine Urform. Statt der heutigen Pflanze wächst dann eine Vorform, die es vor 500 oder 1000 oder 100 000 Jahren gab. Dies klappt auch mit Fischlaich. Der Urfisch hat dann ein ganz skurriles Aussehen.

Je länger/kürzer der Samen in dem Feld war, desto weiter/kürzer zurück entwickelt er sich. Die Information seiner Geschichte liegt also in einem bestimmten elektrischen Feld.

Rupert Sheldrake, Biologe, England: Er betont aber, dass ein dahinter stehendes Feld ausschlaggebend ist: Das morphogenetische Feld. „Damit sprechen Pflanzen weltweit und holen sich altes Wissen.“

Dieses Morpho-Feld baut sich mit dem Start einer Art auf. Was diese Art danach denkt/erlebt, bildet diese Ebene aus, bis heute. Jede Art hat also ein gemeinsames Gedächtnisfeld, das Informationen enthält. Dieses ordnende Feld der Natur steuert sie.

(Rupert Sheldrake veröffentlichte gerade interessantes ein Buch über die Wesen der Pflanzen.)

Dorothy McLean, Kalifornien: Sie hatte – medial begabt - Eingebungen, einmal ganz woanders leben zu sollen. Mit zwei Freunden landete sie 1962 am tristen Strand von Schottland, in Findhorn. Weil dort nichts wuchs, drängten die Freunde sie, sie soll die Naturgeister fragen, wie es weiter geht. Die rieten: Zusammenhelfen, konzentriert arbeiten, die Pflanzen ansprechen. Die Erbse sagte ihr z. B.: „Die Menschen haben keinen Dank, sie nehmen zu viel; deshalb haben wir eine feindliche Haltung.“ Generell wisse aber eine Gemüsepflanze, dass sie zum Verzehr da ist und nimmt das auch hin. Aber Dorothy McLean lernte: „Die Pflanzen wünschen, mit Würde behandelt zu werden.“ – „Die Brücke zum Sprechen ist die Liebe.“ – „Pflanzen sprechen mit Offenheit und Liebe.“ – „Alles an den Pflanzen genau ansehen, dann spürt man ihr Energiefeld, ihre Seele, und ein kleines intelligentes Wesen.“ Dieses sei ein planetarisches Wesen, keine Fee oder Engel.

Oft riefen große alte Bäume diese Amerikanerin dazu auf, für sie einzutreten. Sie sagten ihr: Der Mensch ist ein Teenager mit Fehlern. Er soll trotzdem den Planeten retten. Wenn wir die großen Bäume nicht bewahren, zerstören wir die Kraft der Erde. Denn nur sie können gewisse Energien aus dem Kosmos empfangen. Bäume sind die Haut der Erde. Wenn zu viel davon zerstört wird, stirbt die Erde. „Der Planet ist ohne die großen alten Bäume nicht lebensfähig.“

Ein Landschaftsengel sagte ihr: „Große Bäume kanalisieren die Energie des Universums. Sie bewahren besonders mächtige Schwingungen. Sie wandeln diese Energie für Frieden auf der Erde um. Bedankt euch bei ihnen.“

Fritz Popp, Wissenschaftler: Er entdeckte die Biophotonen, das heißt winzige Lichtteile in den Zellen des Körpers. Unsere DNA wird nur zu 5 % genutzt. In den schlafenden 95 % steckt dieses Licht vermehrt. Es entspricht einem Laser, der Informationen weitergeben kann. Dieses Licht kann zu anderen Körpern strahlen und so kommunizieren. Seine Tests an Biogemüse (lichtstark) und gedüngtem Gemüse (schwach/ohne) sprechen für sich. Er kann an Krebskranken prüfen, ob ein Medikament wirkt. Verstärkt es das Zelllicht, ist es gut.

Popp sagt: Jeder ist mit allem über diese Lichtwellen verzahnt. Es ist eine Info-Welle, das Licht des Lebens. Nicht umsonst gibt es die Ausdrücke „erleuchteter Mensch“ und „auf gleicher Wellenlänge sein“.

Rosalyn Bruyere, Kalifornien: Die Aura-Leserin sagt: Das Sprechen mit Pflanzen geht nur mit Einfühlen, ohne den Verstand. Sie pflückt Heilkräuter nur, wenn deren Aura Gesundheit signalisiert (ein schmaler blau-grüner Streifen, winzig, ist in dem 7 cm-Streifen um die Pflanze herum zu sehen). Sieht sie Gelb-orange, ist die Pflanze zu trocken. Sieht sie Pink, ist sie für sie wertlos.

In den USA fand sie auch in den Hügeln eine große Buschpflanze, die Krebs heilt. Sie sagt aber nichts Nähreres dazu.

Die Mammutbäume im Redwood-Forest haben Tausende von Chakren und eine riesige Aura. Sie ist grün mit einem goldenen Streifen. Der Wald hat eine Gesamtaura, die über 100 m in die Luft hinauf reicht.

„Ich empfehle jedem, mit großen alten Bäumen zu meditieren.“ Man soll sich zuerst mit dem Rücken anlehnen, wie es die Indianer taten, wenn sie Kraft brauchten (sie breiteten auch die Arme aus). Dann die Energiefelder verschmelzen lassen von Baum und Ich. So werden die Chakren wieder ausgerichtet und die Aura gereinigt. Dann umarmt man den Baum und legt sich auf dem Rücken hin, den Kopf an seinem Stamm, und blickt in die Krone.

Sie selbst besucht oft einen 4000 Jahre alten Mammutbaum in der Nähe: „Er hat so viel gesehen. Wir fragen ihn Sachen, die wir wissen wollen.“

Peter Bearwalk und Rick Shawnee sind Medizinmänner der Indianer. Sie nennen die Pflanzen „das grüne Volk“.

„Wir reden mit ihm wie mit einer Person.“ – „Der Fels hat eine Seele, der Baum hat eine Seele, die Blume hat eine Seele.“ – „Vom grünen Volk könnt ihr ständig sehr viel lernen.“ – „Das grüne Volk müssen wir bitten, wenn wir etwas brauchen, und uns bedanken.“ – „Mutter Erde gibt uns immer weiter, obwohl wir sie so missbrauchen. Aber das hört einmal auf, wenn wir sie nicht mit Respekt behandeln.“ – „Wann habt ihr das letzte Mal auf der Erde gesessen und gegessen?“ – „Umarmt die Bäume, und sie werden mit euch sprechen.“

Die Frauen der Indianer wählen Heilkräuter so aus: „Die Pflanzen sprechen mit uns.“ Seltene Pflanzen zu finden, übernehmen die Männer. Sie beten und meditieren morgens, danach laufen sie exakt zu der Stelle in der Wüste, wo diese Pflanze wächst.

„Ihr müsst Pflanzen aus reinem Herzen heraus säen und ernten. Ihr müsst mit den Samen singen und sprechen.“ – Bei jeder Entscheidung soll man sieben Generationen voraus denken, wie sie sich auswirkt. – „Lernt wie die Kinder zu sein; die Kinder sehen den Geist des Baumes.“ - „Wenn ihr einen Baum fällt, so hört das Weinen des Baumes.“ – „Indianer kämen nie auf die Idee, den Regenwald abzuholzen. Wir nehmen nur das, was wir brauchen.“ – „Jeder kann mit dem grünen Volk reden, der seine Seele sprechen lässt.“

Waldbaden

In Japan gibt es das „Waldbaden“, Shinrin Yoku. Die Menschen gehen in Parks bestimmte Wege, von Ärzten betreut, um von Stress, Burnout und Bluthochdruck wegzukommen. In Deutschland lenkt dies eine „Deutsche Akademie für Waldbaden“. Im Taunus ist z. B. Annette Berenjus dafür ausgebildet. Ihre Teilnehmer schätzen den Gruppeneffekt, das Meditieren, die Atemübungen, das neue Wertschätzen der Natur. Sie bekommen Zutrauen zu sich selbst.

Mit Bäumen sprechen

Ingeborg Lüdeling aus Norddeutschland war schon als Kind sehr feinfühlig. Sie schrieb das Buch „Steine, Bäume, Menschenträume“ und sagt darin: „Wir müssen die Stimme der Natur hören und ihre Sprache lernen. Es ist vielleicht der einzige Weg, auf dieser Erde zu überleben.“ – „Die Erwiderung der Freundschaft mit den Bäumen wird sich 1000fach lohnen.“ – „Wenn uns bewusst wäre, dass die Bäume unsere Freunde sind, würden wir uns anders verhalten.“

Sie regt an, zuerst zur Selbsterkenntnis zu kommen, dann die eigene Seele zu finden und dann die innere Stimme zu hören. Sie versetzt sich in einen Alpha-Zustand und erfühlt dann den Baum. Sie lehnt sich mit dem Rücken an den Stamm, denkt sich in ihre Wirbelsäule hinein und geht von da aus in den Baum – von seiner Wurzel bis zur Krone. „Der Baum lebt und ist ein eigenes Wesen.“

Um einen Baum zu heilen, stellt sie sich vor, dass aus ihrem Herzen schmale Kabel zu den Fingern gehen, die in Trichtern enden. Diese Trichter drückt sie an die Rinde und denkt dem Baum Hilfe zu. Sie tanzt auch mit dem Baum: einfach vor ihm.

Marco Pogacnik hat folgenden Weg, um mit einem Baum in Verbindung zu treten: Er stellt sich oben an seiner Brust ein Fenster vor, das er öffnet und einen kleinen Jungen/Mädchen herauskommen lässt. Dieses „innere Kind“ fliegt/geht zu dem Baum und klopft an, ob es einmal hineinschauen kann, ob es das Wesen des Baumes besuchen kann, oder seinen Faun.

In Ulm gibt es einen Arbeitskreis für Biokommunikation: „Wir haben gelernt, dass Tiere keine Sachen sind. Irgendwann werden auch die Pflanzen drankommen.“ Eine gute Einstiegsmeditation ist, sagen D. und I. Kerner, sich ein Gänseblümchen vorzustellen und in seinen Stiel zu steigen, hinauf in den gelben Pollenteil, in die weißen Blätter, und wieder durch den Stiel nach unten.



Kontakt: Th. Knauber - E-Mail