Tiere verstehen lernen
Nicole Grellner hatte, genau wie die Handvoll Zuhörer, so eine Freude an diesem schönen Abend in der Wiese, zwischen den alten Apfelbäumen und dem Vogelzwitschern.
Die Fachfrau für Tierkommunikation war schon als Kind sehr empfänglich für Tiere und Pflanzen, drängte das aber zurück, bis sie 25 Jahre alt war, weil sie dafür lange keine Bestärkung gefunden hatte. Dann bekam sie 2008 von der Katze ihres Freundes den Gedanken, dass sie sich verabschiedet - und die Katze starb auch kurz darauf. Später litt ihre eigene Katze unter Epilepsie. Sie wandte sich an eine erfahrene Tierheilerin und belegte bei ihr sofort drei Kurse in Tierkommunikation, weil sie es so interessant fand.
Weil sich der Mensch auf seiner Seelenebene mit allem verbinden kann, mit Tieren, Pflanzen und Steinen, kommt er auch in Kontakt damit. "Jeder kann das. Er muss sich nur vertrauen, wenn es klappt." Und er muss es absichtslos tun. Entweder sein Herz, sein "drittes Auge" oder Körperreaktionen helfen ihm.
Haustiere "spiegeln" oft, d. h. sie weisen mit ihrem Verhalten darauf hin, was der Besitzer an Unausgewogenheit hat. Sie schieben den Menschen zu dem, was er sich nicht traut: Nein zu sagen, oder anderen ihre Grenzen aufzuzeigen. Wenn der Mensch lange nicht tut, was er eigentlich tun will, gibt ihm sein Tier den Anschub. Das kann etwas Einfaches sein - "werde langsamer, geduldiger" - oder etwas Schweres ("pack deinen unaufgelösten Klops im Seelischen an").
Wird das Tier z. B. krank, ist das eine Botschaft: ein Magen-Darm-Problem = mir geht es beschissen; Husten = ich trau mich nicht, Schnupfen = ich hab die Nase voll; Durchfall = das kommt zu schnell, ich kann es nicht verdauen.
Nicole Grellner macht Hausbesuche, kann aber auch mit dem Foto eines Tieres arbeiten. Sie liest viel aus den Augen der Tiere, lässt dann ihr Herz sprechen, ist immer achtsam und macht notfalls auch "Familienaufstellungen". Sie wählt dann einen erfahrenen Stellvertreter für das Tier, der nicht zu sensibel ist und nicht in eigene Seelenprobleme abgleitet.
Hat sie um sich zu viel Unruhe bei einer Behandlung, macht sie sich ruhig: "Ich gehe eine Treppe herunter, durch einen Wasserfall (er reinigt) in einen Raum, den ich schön einrichte. Dann lade ich das Tier ein, hierher zu kommen."
Aber vor jeder Behandlung fragt sie das Tier gedanklich: Darf ich dich behanden? Und geht dann sehr behutsam vor, "ohne in der Seele zu wühlen". Ähnlich achtsam geht sie generell mit der Natur um: Keine Blumen pflücken, nichts zusammentreten. Denn überall ist Leben, das unbehelligt leben will.
Tiere kommen auch in die Träume von Menschen. Sie sind dann "Menschen", weil der Träumende nur Unbestimmtes empfängt und es schnell mit etwas Gesichertem fixiert, d. h. mit Bildern, die der Stimmung des Unbestimmten entsprechen. Oft nimmt er dafür ihm bekannte Menschen.
Träumt man tatsächlich von Menschen, dann zeigen die sich oft auch als Tiere. Pferde stehen dann für Kraft und Liebe, Vögel für Kommunikation, Hunde für Treue, Katzen für Weiblichkeit und Heilung.
Tiere reagieren auch fein auf gute und schlechte Plätze. Hunde drehen sich z. B. so lange auf einem schlechten Platz, bis er für eine Weile gut ist. Katzen laden sich auf schlechten Plätzen ab und reinigen sie. Wenn sie schnurren, entsteht eine Heilfrequenz.
Wie geht es Tieren in Ställen, wenn sie auf schlechte Plätze gezwungen werden? Sie gehen innerlich ein und werden krank. Ähnlich geht es Kindern, die im Klassenzimmer immer auf dem gleichen schlechten Platz sitzen müssen. Deshalb sollte man hier dauernd die Stühle wechseln.
Wie geht es Schlachttieren? Nicole Grellner nimmt an, dass sie sich damit abfinden; dass sie als Seele einmal diese Erfahrung machen möchten.
Wie ist es mit dem Einschläfern von Tieren? Sie würde es möglichst vermeiden und lieber eine kranke Katze zwei Wochen bis zu ihrem Tod durchpflegen. Sie fragt aber die Tiere gedanklich, was sie selbst wollen, ob ein Schmerzmittel ausreicht.
Allgemein ist es bei Krankheiten so, sagt Nicole Grellner, dass eine liebevolle Zuwendung schon 80 bis 90 Prozent der Gesundung erreicht.
Von der Zuhörerseite kamen Hinweise: Man kann erst einmal kinesiologisch testen, welcher Bereich bei einem kranken Tier die Ursache ist: Das Zuhause, die Kinder, ein Eheproblem der Besitzer... - Wer das Singen der Vögel verstehen will, kann sich in die Töne versetzen. Dann kommen ihm Gedanken zu ihrem Inhalt. - Wer sich mit Tieren verbinden will, kann sich vorstellen: Ich habe eine Fenster oben in der Brust, aus dem ein kleines Mädchen/Junge herauskommt. Es geht in das Tier, zu seinem Herzen, und unterhält sich mit ihm. - Wer vollkommen verwahrloste Lege-Hennen freikauft und wieder gesund macht, bekommt Glücks-Hühner: sie sind so anhänglich, so feinfühlig.
(Nicole Grellner hat in der Hauptstraße von Pegnitz das Gesundheitszentrum "Aquarius" gegründet.