Guyancourt
Francois Apicella aus unserer Partnerstadt Guyancourt leitet den dortigen BN. Es ist der Verein ASEM (Association Pour la Sauvegarde des Étangs de la Minière = Verband zum Erhalt der Miniere-Teiche), die sich der Rettung der Natur verschrieben hat. Diese vier idyllischen Teiche sind gesetzlich geschützt. Sie liegen nah beim Schloßpark von Versailles. ASEM ist nun auch offiziell im Landkreis anerkannt. Als Francois diese Nachricht erhielt, schrieb er uns: "Champagne!" So froh war er darüber. Trotzdem kämpft ASEM immer mit den Behörden: "Es ist ein Albtraum, wenn du hier in Guyancourt etwas machen willst."
Francois: "Die Natur hat es gerade schwer in Guyancourt. Weil wir zur neuen 'großen Stadt' des Kreises Saint-Quentin-en-Yvelines gehören, das in die Projekte von Groß-Paris integriert werden will. Guyancourt will einen eigenen Bahnhof, neue Wohngebiete, mehr Bevölkerung - alles, um Finanziers anzuziehen, Aktivitäten, Geschäfte und Geld, Geld. Guyancourt liegt am Rand von Paris, das ist das Hauptproblem. Die Stadtvertreter haben keinen Sinn für Naturschutz und helfen uns nicht."
ASEM hat viel zu tun. Denn Guyancourt, das 1967 nur 1400 Einwohner hatte, hat heute 30 000. Innerhalb von 26 Jahren verschwanden 68 % des Ackerlandes. Jetzt hat man vor: Ein neues Ibis-Hotel mit 100 Zimmern; einen Autowerkstattbereich mit 5 Hektar; 500 neue Wohnungen im nächsten Jahr; dazu Schule, Klinik und Tourismuszentrum; weiter den Bahnhof mit 1300 Wohnungen, 200 000 m² Geschäften und einer neuen U-Bahnstation, der Linie 18. Sie soll 2030 fertig sein.
Aber Francois befürchtet, dass sie schon 2024 da ist, weil dann die Olympischen Spiele nach Paris kommen - und etliche Sportarten in Guyancourt ihre Wettkämpfe haben. Diese U-Bahn bekommt Stationen und breit betonierte Umfelder. Deshalb wehrt sich ASEM so dagegen.