Die Öl-Mühle in Creußen
Ich fuhr zum Stammtisch der Ökomodell-Region nach Creußen, wo schräg gegenüber der Diska in einer Ex-Schreinerei das neue Domizil der "Bayreuther Ölmühle" ist. Um zu sehen, ob ein Besuch dort für unser Jahresprogramm sinnvoll ist. Sehr sinnvoll, erkannte ich.
Karine de Cecco aus Frankreich gründete die Firma vor vier Jahren mit Ehemann Klaus. Er hatte einmal eine Hand-Ölmühle zum Geburtstag geschenkt bekommen und dachte nach, was sich damit im Großen anfangen lässt. Vorher war er 15 Jahre im Anlagenbau im Ausland gewesen, von Indien über Kasachstan bis zum Iran. Und wollte wieder Heimat.
Maria Zeußel vom BioBio in Bayreuth sah ihren Öl-Verkaufswagen auf dem Markt stehen und rief an. Seitdem gibt es die Produkte in 50 Bio-Läden außerhalb. Auch die Messen in Berlin, Leipzig und Stuttgart werden besucht. Und die Palette ist vergrößert: Es gibt Aufstrich, Mehle (Sonnenblumenkern, Self, Hanf, Lein), Nudeln (Hanf, Lein, Leindotter) sowie interessante Salze und einen Ingwer-Zitrone-Sirup.
Dahinter steckt viel Zusammenarbeit mit Biobauern. Z. B. schaffte es ein junger Bauer aus Ortlesbrunn, die Mariendistel tonnenweise anzubauen - für Mariendistelöl -, nach einem ersten Fehlschlag. Und es wurde getüftelt, was aus den Ölpress-Rückständen gewonnen werden kann.
Inzwischen arbeiten drei Helfer mit, zwei davon behindert. Klaus: "Ich will zeigen, dass wirtschaften auch menschlich geht." Und es soll ein Dorfladen kommen.