Weihnacht im Keller
Zum Jahresschluss gab es noch d a s Weihnachtserlebnis im Höschnkeller, weil ich dachte: Die armen Schulgarten-Kids. Sie haben bloß Schlechtwetter und hocken rum - da gehen wir mal auf den Aussichtsturm und danach gibts heißen Kakao im Höschnkeller. Daraus wurde, wegen des Regens, nur Keller.
Irgendwo bruzzelte Schokolade weich, Kerzen brannten, Apfel und Banane versanken in süßer Bräune. Ich erzählte von der Kellergeschichte. Dann ging das Licht aus und die Kinder jubelten. Sie tobten im Dunkeln herum wie die Räuber. Danach wieder gesittet. Emilia meldete sich: "Ich kann ein Gedicht aufsagen!" So hörten wir drei Gedichte. Ein anderes Mädchen sagte: "Ich kann ein Lied singen." Es wurden drei Lieder. Das Letzte war von der Weihnachtsbäckerei, sehr lustig und ellenlang, wo sich alle flüsternd berieten: "Marley, da kannst doch den Anfang?"
Dann meldete sich Emilia wieder, Finger hoch: "Wir könnten mal unsere Weihnachtswünsche sagen..." Sie begann mit unendlichen zehn Wünschen. Ihre Nachbarin: "Nur Frieden." Annika: "Ich wünsch mir ein Pferd, aber ich krieg keins. Sonst nix." Marley: "Ich krieg noch einen kleinen Hund." Die andern: "Du hast doch schon einen! Klar hat er einen! Der ist gelb." Marley empört: "Der ist nicht gelb!"
Dann verteilte Lehrerin Jeannette noch Sprühkerzen. Ein super Anblick im Dunkeln. Dann zogen alle wieder los. Annika: "Wann kommen wir wieder in den Keller?"
PS: Die Bürsten stammen von der Pegnitzer Käserei, die einmal den Keller gepachtet hatte. Um dort Käse reifen zu lassen. Mit den Bürsten wurden die Laibe geschrubbt.
Fotos: Jeannette Simon-Tischer