Ferienspass in der Natur

Alles war ideal: Der Sonnenschein, unser schöne Garten am Wiesweiher, der Bach daneben. Und auch die 19 Kinder, die sich für diesen Punkt des Ferienprogramms angemeldet hatten: Für viel Natur. Es waren alles ruhige, freundliche Kinder mit erstaunlicher Höflichkeit. Erst am Schluss, bei einer großen Wasserspritzerei, verwandelten sie sich in begeisterte, strahlende Kämpfer mit raffiniertem Witz und großem Jauchzen.

Der Tag begann mit Kräuterpädagogin Sylvia Frank, die schon geübt war in ihrer Aufgabe. Denn im Juli hatte sie hier 130 Kinder der Grundschule mit der Pflanzenwelt vertraut gemacht. Jetzt erhielt sie noch Unterstützung von einem Zauberer.

Danach lockte ein kleines Essen: Stockbrot mit Bratwurst. Anschließend gab es interessante Stationen. Vom BN Auerbach waren nämlich Alexandra Seer mit Musikintrumenten gekommen und Elfriede König mit Perlen und Wollfäden. Wir waren dankbar um ihre Unterstützung. Alexandra setzte sich unter einen Apfelbaum und übte mit den Mädchen "Bruder Jakob". Elfriede versammelte unter dem großen Sonnenschirm andere Kinder und verwob mit ihnen kleine Holzstücke zu bunten, glitzernden "Sorgenfängern": "Die hängt ihr über eurem Bett an die Wand und die Sorgen sind weg."

Rosemarie Thürwinkl-Lehner von der Stadtverwaltung half auch mit. Sie überzeugte sogar einige Jungs, bespannte Papierteller mit Wolle zu benähen. Für Thürwinkl-Lehner, die das gesamte Ferienprogramm nebenbei zu ihren Rathausaufgaben entwerfen musste, ist es trotzdem der schönste Teil ihrer Aufgaben - wegen der Kinder.

Thomas Knauber half derweil, kleine Boote zu sägen. Sie schwammen schnell die Pegnitz hinunter, vorbei an neugierigen Enten, die sie beschnupperten: Sind das neue Wassertiere? Dieses Schiffle-Schwimmen war schon beim letzten Mal ein großer Erfolg gewesen und jetzt wieder. Getoppt wurde es nur durch eine ausgelassene, wilde Spritzerei am Schluss, die eigentlich gar nicht geplant war. Nur hatte Th. Knauber zwei Tage vorher eine Mutter beobachtet, die in einem Supermarkt seltsame bunte Röhren auf den Kassentisch legte. Er fragte, was das ist - "Wasserkanonen". Prompt erwarb er die letzten. Sie waren jetzt der Renner: Die Kinder hatten so einen Spaß dabei, sich (und vor allem ihn) nach allen Regeln der Kunst zu bespritzen. Mädchen und Jungs, die vorher ganz zurückhaltend waren, verwandelten sich in nagelneue Menschen - voller Glück.

Thomas Knauber traf auch nebenher eine Mutter, die ihn fragte, ob der BN eine Kindergruppe hat. Hat er nicht, antwortete er, aber sie könnte sofort eine aufmachen - denn Nachwuchsarbeit ist ja wichtig. Sie erklärte sich bereit, bei kommenden Kinder-Events zu helfen. Damit erkannte er: Der ganze Stress für diesen Tag hatte sich mehrfach gelohnt. All das Heranschleppen von Tausend Dingen, das Zettel-Abhaken ("ja nichts vergessen!"), das Stockbrot-Mixen und Stromkabel-Ausrollen - alles.

Bildtexte

Alexandra Seer hatte sich das Spielen der Ukulele selbst beigebracht und dachte: "Vielleicht interessiert es auch die Kinder?" So kamen sie zu dieser Musikstunde.

"Wann gibt es das Schiffchen-Schwimmen wieder?" - diese Frage hörte Thomas Knauber am Ende. Die Kinder genossen es, ihre bemalten Modelle an allen Hindernissen vorbei voranschaukeln zu sehen.

Fürs Abschlussbild: "Alle Schiffchen in die Höh!" Und der kleine Max (vorn) gibt mit seinem Schwamm eine Ahnung davon, was da drei Sekunden vorher patschnass durch die Luft flog, sehr umjubelt. alle Fotos: Irene Lenk





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