Die Luft Wärme Pumpe

Es war ein hervorragender Vortrag zur Luft-Wärme-Pumpe (LWP), weil der Referent, Dipl.-Ing. Martin Schütze aus Mistelbach, so gut war. Die über 20 Zuhörer waren außerdem sehr versiert, weil viele an eine LWP für ihr Haus denken.

Martin Schütze verwies auf die bahnbrechende Erfindung der Dampfmaschine von James Watt im Jahr 1769. Seitdem braucht der Mensch keine Muskelkraft mehr, sondern Wärme leistet die Arbeit. Aber was steinzeitlich blieb, war die weitere Verwendung von Brennstoffen. Erst ab dem Jahr 2000 sorgten Wind und Sonne für Strom, nicht mehr Kohle und Holz. Damit begann das Stromzeitalter.

Schütze zeigte: Wir leben in einem Zeitraum von 300 Jahren, in dem alles Fossile verbraucht wird. Danach herrscht Leere. Er zitierte einen Satz von Professor Christian Stöcker aus Hamburg: "Wer verbrennt, verschwendet. Immer."

Verbrennen wir z. B. Holz, verschwenden wir dessen Wert, der anderswo viel besser eingesetzt ist. Zudem entstehen Schwelgase im Haus, die ungesund sind. Holz- und Pellet-Verbrennung ist zudem 500 x schmutziger als Heizöl. Die Regierung müsste deshalb die Kaminöfen verbieten oder hier die Grenzwerte erhöhen. Das macht sie aber nicht, weil zu viele kleine Leute dranhängen.

Was man jedoch gut nutzen kann, ist "das Meer von Wärme um uns", sprich die Luftwärme. Die LWP nützt sie, unterstützt von Strom. Die LWP schafft also aus der Umwelt eine Heizung. Und das sehr effizient.

Um eine LWP einzubauen, braucht man keine Fußbodenheizung, sagte Schütze, auch kein hoch gedämmtes Haus. Selbst der Altbau ist geeignet. Er baute sich selbst eine LWP ein, und zwar von der Firma Lambda aus Österreich. Denn ihre LWP haben die höchste Leistungsziffer (COP-Wert) auf dem Markt (diese Ziffer und eine hohe JAZ (Jahresschnitt) sind wichtig; auch eine hohe Vorlauftemperatur = die Temperatur, die anfangs aus der LWP in den Heizkreislauf kommt)). Deshalb spart Lambda 25 % Strom im Vergleich zur Konkurrenz.

Ich meldete mich bei diesem Punkt, weil ich beim Kauf meiner LWP eine Lambda nehmen wollte. Aber der nächste Installateur dafür saß bei Erlangen. Und mein Pegnitzer Installateur war auf Alpha-Innotech geeicht. Wegen des nahen Kundendiensts entschied ich mich also für Alpha-Innotech. Martin Schütze hatte mehr Glück: Er hatte einen jungen Installateur im Hummeltal, der sich an Lambda wagte und auch gut einbaute.

Schütze schätzt die Heizölkosten für ein Haus auf 2600 Euro im Jahr. Die LWP braucht nur 1800 Euro (wg der Stromkosten). Und das Gute ist: Der Strompreis bleibt künftig gleich, während die Preise für Heizöl/Gas/Pellet steigen.

Um der LWP im Haus etwas zu helfen, kann man größere Heizkörper einbauen, sie eventuell auch belüften. Es gibt Zusatzventilatoren (magnetisch unten an den Heizkörper stecken = Speedcomfort) oder drauflegen (X-flair).

Der Staat bezuschusst den LWP-Kauf weiterhin, so dass nur die Hälfte der 35 000 bis 40 000 Euro beim Käufer bleiben. Aber muss man nach 25 Jahren eine neue LWP einbauen, hat man vermutlich keinen Zuschuss mehr.

LWP eignen sich auch für Mehrparteien-Häuser und vor allem für die Industrie. Die Brauerei Maisel z. B. sorgt in ihrem Neubau dafür, dass die Brau-Abwärme abgeleitet wird und Wasser erhitzt. Jetzt noch über Hackschnitzel, später über LWP.

Künftig ist es wichtig, so Martin Schütze, die Stromnetze weit auszubauen. Denn wir haben in Deutschland momentan nur 500 Terrawatt verfügbar, brauchen aber später 2500. Es wird deshalb schon an einen Sonnenstromtransport aus Nordafrika nach Europa und Israel gedacht.

Alles, was technisch mit Wasserstoff kommen soll, hält Schütze für nicht effizient.





Kontakt: Th. Knauber - E-Mail