Afrika in Bildern

Peter Spätling (73) war Lehrer für Erdkunde, Geschichte und Deutsch. Um einmal die älteste Wüste der Welt, die Namib, und die Tierwelt Afrikas kennenzulernen, flog er 1998 nach Namibia. Seitdem ist ihm Afrika zur zweiten Heimat geworden.

Damals hatte er viele Tiere und Landschaften fotografiert - aber sein Rucksack wurde kurz vor dem Heimflug gestohlen. Deshalb flog er noch einmal hin, jetzt mit seiner Tochter. Und im Jahr darauf wieder, weil seine Frau dieses Land auch sehen wollte. So kam es, dass Peter Spätling Jahr für Jahr auf eigene Faust das Land, die Nationalparks und die Nachbarstaaten durchstreifte. Immer unterhielt er sich dabei mit den einheimischen Menschen. "Da lernst du das Land kennen."

Parallel unterstützt er soziale Projekte, von Schulen und Kindergärten über Waisenhäuser bis zur Frauen-Selbsthilfe, in Windhuk und Swakopmund. Er verkauft dafür daheim jedes Jahr Afrika-Kalender mit seinen Bildern.

In seinen 26 Jahren "Afrika", von Simbabwe bis Kenia, von Tansania bis Sansibar, von Mauritius bis Sambia, sah Peter Spätling den Tourismus einziehen und die Großfirmen aus China, Kanada, USA, Korea und Australien. Er wurde Zeuge der Ausbeutung. Hatte Windhuk früher wenige Autos an zwei Ampeln, führen jetzt dreispurige Autobahnen durch die Savanne. War er früher bei einem Löwenrudel der einzige Beobachter, rollen jetzt schon mal mehr als 30 Autos an, besetzt mit klickenden Kameras.

"An einem Wasserloch zu stehen und die Tiere zu beobachten, war früher ein Erlebnis voller Erhabenheit. Jetzt hetzen Touristen durch und ihre Bierflaschen liegen herum."

Nachts zwei unberührte Stunden bei einer Elefantenherde zu stehen - das ist kaum mehr möglich. Zu sehen, wie liebevoll sich Mütter um ihre Babys kümmern, wie sich Freunde begrüßen und Außenseiter abgesondert werden.

"Das ist heute kein Erleben mehr für mich. Und einsame Stellen zu finden, wo keine Touristen sind, wird sehr schwierig. Ich hab auch schon so viel im Leben gesehen - jetzt würde ich nicht mehr die Big Five, sondern nur noch seltene Vögel suchen, zum Beispiel den Rotbrust-Bienenfresser. Ich denke, ich fliege noch einmal hin, um die Unterstützung der Projekte abzuschließen."

Die Fotoausstellung ist bis Ende August zu sehen, in der Hauptstr. 52





Kontakt: Th. Knauber - E-Mail