Die Höhle ohne Namen

Es war ein lustiges, stressiges Unterfangen, diese Begehung in der "Höhle ohne Namen" in Steinamwasser im Juni.

Die Kinder sammelten sich um 14 Uhr, ein Vater ging mit und eine Mutter wollte mit. Ihr Junge hatte eine blütenweiße Jacke an. Hab ich gesagt: "Die kommt aber schmutzig wieder raus; ist sie nicht zu schade?" "Nein, nein." Dann kam zufällig eine andere Gruppe aus der Höhle - komplett in Lehmschicht. Die Mutter erbleichte: "So sehen wir dann aus?" Ihre kleine Tochter erstarrte ebenfalls. Beide verzichteten. Aber der Junge, Jonas, ging mit. Er sagte hinterher: "Das war das Schönste, was ich in meinem Leben bis jetzt gemacht hab."

Ich lernte dabei, dass es nicht genügt, 8 Wochen vorher drin gewesen zu sein und sich zu sagen: "Ich kenn mich aus." Man muss aktuell eine Stunde vorher reingehen und am besten eine Schnur legen, wie die Tour gehen soll. Denn nicht umsonst heißt der Teil, der für die Kinder gut ist, "Labyrinth". Und wenn ich keine Leitschnur habe, und hinter mir drängen die Kinder, verliere ich vor lauter Stress die Orientierung.

Ich lernte dabei, dass ich mir in einer Höhle nix merken kann. Draußen, im Hellen, bin ich immer sehr gut, mir alles mögliche für länger einzuprägen. Aber bei Höhleneindrücken verändert sich die Erinnerung.

Peter, der immer betreuend mitgeht, hatte danach noch Lust, in den schwierigeren rechten Teil zu klettern. Und die Eltern von Jonas wollen da auch nochmal mit. Das kriegen wir im Duo, Peter und ich, locker hin.

(das Foto stammt von einer früheren Begehung; ich mach immer keine Bilder... damals mit Schnur)





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