Fotografie auf Findhorn

Unsere Findhorn-Wiese sollte schon immer auch Kunstausstellungen haben. Den Anfang machten Fotografen aus Hersbruck. Zwar nur an einem Wochenende, aber sonniges Wetter hält ja immer nicht so lange durch. Und es war sogar schwer, diesen trockenen Samstag und Sonntag zu finden. Seit Juni spähten wir dafür die Wetterberichte durch. Erst Mitte August klappte es.

Als ich am Schluss die Bilder der "Fotofreunde Hersbruck" wieder abbaute, pünktlich vor einem Gewitter, war es schade, weil sie so ein schönes buntes Leben in die Wiese gebracht hatten.

Vor dem Aufbau stellten Basem und ich fest: Die Stadt hat doch noch den Hang entlang der Straße gemäht. Dort wuchs und wuchs das Gras, und als ich vor Wochen einmal irgendwo beim Sperrmüll stand, sinnierend, was noch verwendbar ist, fuhr ein orangener Lkw ran, Fenster runter, Bauhofmann dahinter: "Aber bei deiner Wiese, da mähst du selber, oder?" Ich hab das reaktionsschnell weit von mir gewiesen: "Nee." Haben wir noch nie gemacht." "Aber unser Chef sagt, ihr macht es immer." Ich penetrant: "Nö. Zu viel Arbeit."

Jetzt lag also das Gras da, und weil wir eh für die Ausstellung ganz Findhorn pikobello getrimmt hatten, haben wir halt das Gras mal zamgerecht. Wie die Bergbauern auf der Alm. Es ergab 12 große Gartensäcke voll = 3 x zum Kompost gefahren.

So perfekt lag also die Ausstellung da, als der erste Besucher vorbeikam: Ein nobler Herr. "Sehr schön. Ich lauf ja immer oben vorbei, und jetzt war das mal ein Anlass, reinzugehen." Er kam am nächsten Morgen wieder, diesmal mit seiner Frau.

Der letzte Besucher am Sonntag Abend stammte aus München. Ein älterer Herr, 70, sehr lustig. Er war beeindruckt: "So etwas hab ich ja noch nie gesehen, so eine besondere Wiese."

Dazwischen gab es nur wenige Gäste, vielleicht 20. Aber mit viel mit Lob. Darunter einige Fotografen aus Hersbruck, die mal sehen wollten, wo ihre Bilder gelandet sind. Sie waren ganz zufrieden, auch vom gloriosen Werbebanner im Baum.

Wenn nix zu tun war, erntete ich den Winterroggen, der in einem Eck wächst. Und hatte ein richtiges altes Bauern-Gefühl dabei. Und sah auch erstmals, weil mit Zeit dasitzend, wie viele Insekten unsere Wiese aufsuchen. Für sie muss es ein Paradies sein.





Kontakt: Th. Knauber - E-Mail