Fragen Sie alles zum Wald

Forstamtsleiter Frank Pirner begann mit einem Blick in die Geschichte des Veldensteiner Forstes (VF). Über 1000 Jahre hinweg gab es hier einen Abwehrkampf gegen Brennholz-Holer. 1848 hieß es deshalb in einem Forstbericht, man habe 5000 ha Buschland. Ein Revisor sprach 1924 von einem "jämmerlichen Zustand". Danach kamen die Holzgewinnung für den Krieg, die Reparationen und das Brennholz-Versorgen für die Bevölkerung. Alles war kahl.

1847 wurde im Buchgraben ein Schwarzstorch gesichtet, 1852 in Vilseck ein Wolf. 1963 warnte man vor dem Aussterben des Auerwilds; das Birkwild war schon weg. Unsere Zukunft wird 10 Mrd Menschen bringen (im Jahr 2100) und mehr Städte. D. h. der Erholungsdruck steigt, jeder hat eine Wildnissehnsucht.

Der Klimawandel, so Pirner, bringt bis 2100 um drei Grad mehr. Es gibt längere und heißere Sommer. Die Fichten gedeihen dann nur noch im Mittelgebirge. In Mittelfranken sterben sie schon jetzt ab, auch die Kiefern auf dem Nürnberger Sandboden. Es folgt eine Invasion des nordischen Borkenkäfers. Pilze vermehren sich und der Tannenborkenkäfer taucht auf. Das Eschensterben ("eine entsetzliche Krankheit") greift um sich. Der aggressive asiatische Laubholzbock setzt sich durch. Als Alternative bleibt dann, exotische Bäume zu pflanzen: Tulpenbaum, Robinie, Elsbeere, Schwarzkiefer, Sandbirke usw.

Pirner erläuterte weiter, dass er nicht tun kann, was er will im Forst, sondern er hängt an Zielvereinbarungen, die der Vorstand der Staatsforsten ausklügelt. Er bekommt Zehnjahrespläne. Aktuell hat er 4,8 Millionen Festmeter zur Verfügung, schuf neu 160 000 fm und nahm 118 000 fm heraus. Der Verbrauch Pro-Kopf in Deutschland ist 1,3 fm.

3864 Magnete (Umkreismesser) sind im VF im Boden vergraben, werden regelmäßig aufgesucht und unabhängige Prüfer kartieren rundherum den Bestand genau.

Im Moment hat man im VF 83 % Nadelholz und 17 % Laubbäume. Ziel ist, im Jahr 2060 auf 63 % Nadel- und 37 % Laubholz zu kommen. "Das macht große Mühe."

Zwischen 2013 und 2018 wurden 1,9 Millionen Bäume gepflanzt, vor allem Buche und Eiche (darunter 60 000 Edellaubhölzer wie Kirsche und Walnuss, 68 000 Tannen und 91 000 Douglasien). Die Rotbuche hält eine Klimasteigerung um 1,8 Grad aus.

Pro Harvester, gegen Motorsäge

Pirner betonte, das erste Ziel sei nicht der Gewinn, sondern die Pflege des Waldes. Gut sei dafür der Harvester. "Ich oute mich jetzt als ein Freund des Harvesters." Denn er lernte die so gefährliche Motorsäge hassen, als er in der Ausbildung war. Der Harvester schade weniger als die Handfällung. Die Druckspuren im Boden könne man vermeiden, indem man Äste auf die Rückestraßen legt, die alle 30 bis 40 m nötig sind.

Im VF gibt es 260 km Wege und 80 km Radweege. "Wir sind liberal: Die meisten Wege sind offen."

Pirner betonte, dass der Naturschutz in seiner Lehrzeit "das Hobby einzelner Förster" war. Heute muss er sich aber hauptsächlich damit beschäftigen. Es werden z. B. je Hektar 10 Einzelbäume stehen gelassen, man fördert Pinien und seltene Sorten wie Eibe und Walnuss. Es gibt ein Trittstein-Konzept (kleine Biotope lassen), ein Methusalem-Programm (alte Bäume lassen), eine Hohlbaumkartierung (700 hohle Bäume), viele Feuchtbiotope, Teiche, Fledermauspflege (vor allem der "Batman der Oberpfalz", ein Herr Leitle, macht da viel), Waldrandpflege als Unterschlupf für Tiere, Totholz (jede gefallene Buche bleibt liegen), Aktionen für den Fischadler (Haidenaab, Rußweiher, Kammerweiher, aber die angebotenen Horste nimmt er schlecht an) und für die Kreuzotter (Lindenhardter Forst), Auf Wiesen gibt es Schafbeweidung. Blühwiesen werden angelegt mit bestem Saatgut. Man lässt auch aufgeklappte Wurzelteller liegen für Kleintiere und legt Unfalltiere dem Seeadler zum Fressen hin. Ein Dr. Völkel, der bei Seybothenreuth zwei Jahre lang sehr viel für kleine Tümpel und den Biber tat, starb leider plötzlich.

Ein Hochköpfungsprogramm gibt Spechten 8 m hohe, senkrechte Stämme, die dann dürr und bewohnbar werden. Aber der letzte Sturm erübrigte das, weil er 100 Bäume oben abbrach.

Der Urwald

In Bayern gibt es 10,4 % Urwald; bei uns sind es nur 1 %, verursacht durch die Vorgeschichte des VF: Es war so lange Raubbau getrieben worden, dass es erst zu einem normalen Wald kommen muss. Und damit langsam zu besseren Böden.

Für Hackschnitzel werden abgebrochene Fichtengiebel verwendet.

2017 hatten die Staatsforsten einen Überschuss von 54 Mill Euro (bei einem Umsatz von über 400 Mill); 2018 nur von 20,2 Mill. Das schwankt je nach Wuchs und Wetter. Der VF bringt trotz seiner Größe nicht so viel Ertrag wie andere Gegenden mit besseren Böden. Z. B. hat man um Ottobeuren (nur 12 000 ha) mehr Holzertrag. Frank Pirner betonte, dass es ihm nie um den Gewinn geht, sondern um den Erhalt der Wälder trotz Klimasteigerung. Und wenn er nebenbei Hunderte von Obstbäumen in die Lichtungen pflanzt, dann "weil es mir Spaß macht."

Unser saurer, stickstoffarmer und kalkiger Boden wäre ohne seine Ausbeutungsgeschichte ein guter Untergrund für Buchen, Eichen und Linden. Und jetzt drückt der Klimawandel: "Wir haben nicht 100 Jahre Zeit für den Bestockungswandel im Wald, sondern nur 40. Wir geben Gas." Die Hitze ist problematisch für Buche und Eiche, deshalb muss ein Mischwald kommen. Es gab schon viele Anbauversuche, vor Jahrzehnten, aber ihre Eregbnisse wurden verschlampert. Jetzt fährt Pirner mit Referenten in den Botan. Garten nach Bt und holt sich dort Baumtipps.

Was der Bioförster und Bestseller-Autor Peter Wohlleben mit seinem Forst in der Eifel macht, akzeptiert Pirner nicht. Wohlleben vertrete "Fantasy", was einer naturwissenschaftlichen Prüfung nicht standhält. "Er ist ein Supertyp, der sich super vermarktet."

Zum Rehverbiss

Zum Rehverbiss sagte Pirner: "Ein heißes Eisen." Aber Wald gehe vor Wild, und weil Buchen langsam wachsen, müssen sie geschützt werden. Neupflanzungen werden umzäunt. Später müssten dann Jäger den Waldwuchs sichern.

In der Diskussion fragte Ralf Richter nach dem Wolf. Frank Pirner sagte: "Sein Auftreten ist weder gut noch schlecht, er ist einfach da." Das Wildleben gerät aus dem Gleichgewicht. Es gibt viele Risse (getötete Tiere). Stadtförster Ulrich Deinzer ergänzte, dass der Wolf die Jagd erschwert, weil die Tiere jetzt rennen und sich verstecken. Pro ha gibt es einen Wolf und 5 bis 10 Rotwildtiere. Das Umweltministerium mache alles Mögliche, um den Wolf zu erforschen: Monitoring und extra Kühlschrank für seinen Kot.

Emil Jenne fragte, warum jetzt das Rotwild erstmals im Februar geschossen werden darf, was doch sonst Schonzeit ist. Pirner erläuterte, dass das Wild unter einem Leberparasit leidet, dessen Fortpflanzungszyklus so unterbrochen werden soll. Ein Wildbiologe Dr. König der TU München verfolge jetzt via Monitoring den gesamten Februar im VF.

Jenne, der früher beruflich die Buchführung von Aktiengesellschaften kontrollierte, hatte sich aus dem Internet die entsprechenden Zahlen der Staatsforsten herausgelasssen und hakte hier sachlich nach. Außerdem gab er dem Rehwild eine Stimme - genau wie es beim Volksbegehren geheißen hatte: "Der Bürger gibt den Insekten eine Stimme." Jenne tat es deshalb, weil er als Hobbyfotograf täglich im Wald ist, und dort einmal im VF einen Fliegenpilz fotografieren wollte. Plötzlich hatte er das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Als er sich umdrehte, stand ein Rudel Wild stumm hinter ihm und sah zu. Sein zweites Erlebnis dieser Art hatte er bei Königstein. Dort hörte er den Schuss eines Jägers und sah kurz darauf zwei Rehe auf sich zurasen, aus dem Gebüsch brechend. Das weibliche Tier blieb hinter ihm stehen, der Rehbock begann vor ihm hin und her zu laufen und zu klagen. Seine Laute schienen vom Jagdschmerz zu erzählen. Jenne warf jetzt Pirner vor, das Rotwild nur als Schädling zu sehen.

Pirner entschuldigte den Abschuss damit, dass der VF ein naturferner Wald ist, durch seine Geschichte, mit vielen Kiefern und Fichten - die eben viel Verbiss haben.

Jenne fragte auch nach den plötzlichen erhöhten Abschüssen von Wild im Gebirge, viel mehr als früher. Pirner erklärte, dies geschehe nur punktuell als Schutz für neu angepflanzte Wälder und für Sanierungsflächen. Es handele sich nur um 3 % des dortigen Forstes.

Kritik am Harvester

Günter Skarupa hatte einmal beruflich Harvester verkauft und nahm Pirner nicht ab, dass diese 43 Tonner (23 To Eigengewicht, 20 To Stämme geladen) nur einen Abdruck wie ein Männerschuh hinterlassen. Er sieht im VF Furchen mit 30 cm Tiefe. Pirner solle auf die Lohnunternehmer achten, wie sie arbeiten.

Pirner antwortete, früher hätten die Schlepper mit ihren 35er-Reifen Schlimmeres hinterlassen. Die neuesten Harvester hätten 1 m breite Raupenbänder und würden nur bei Feuchtstellen tiefer einsinken. "Ich kenne die Unternehmer und weiß, welche zu gewissen Wildsaumethoden neigen." Deshalb bevorzuge er einen Ahorntaler, der bei Regen aufhört und weiß, wie er seine Maschine schonend einsetzt.

Ulrich Deinzer betonte, so eine Rückegasse fülle sich nach 2 bis 3 Jahren wieder. Und in ihren Lachen fand er einmal die seltene Gelbbauchunke.

Kiosk lohnt nicht

Anneliese Schwedler fragte nun nach der verschwundenen Waldschänke. Frank Pirner erläuterte, dass allein das neue WC 150 000 E kostet, ein Kiosk dazu käme auf die gleiche Summe. Aber er fand trotz vieler Telefonate keinen Gastwirt, der hier einen Gewinn sieht, der das Anstellen eines Mannes ermöglicht. "Ich bin damit total unglücklich."

Die nächste Frage galt einem "Walderlebniszentrum" im VF. Pirner dachte schon daran, aber Tennenlohe hat eines und ist zu nah; das Fichtelgebirge hat auch bessere Karten. Immerhin entstand bei Gößweinstein ein grünes Klassenzimmer mit Walderlebnispfad.

Frank Pirner bat abschließend darum, ihm immer eine Mail zu schreiben oder anzurufen, wenn jemand im Forst etwas Besonderes sieht, etwas Schützenswertes, einen Kritikpunkt.

Die Naturwesen

Dr. Gregor Arzt versuchte, 15 Zuhörer-innen die nur spürbaren, nicht sichtbaren Zusammenhänge hinter der Natur zu erklären. Weil er so berühmt ist, kamen sogar eine Frau aus Haßfurt und ein Mann aus Fulda. Arzt erläuterte: Auch der Sonnenschein ist eine Gabe der geistigen Welt an uns. Umgekehrt ernähren wir aber durch unser gutes Tun die geistige Welt. "Unsere Ahnen verhungern sonst." Sitzen wir zu viel am Computer und gehen nicht mehr draußen schöpferisch arbeiten, passiert so etwas.

Er erzählte, wie er im Nationalpark Hainich in Thüringen den urtümlichen Wald fragte, was seine Aufgabe ist. Der übermittelte gedanklich: "Wir schreiben das Buch des Lebens, so wie ihr ein Tagebuch schreibt." In Vorzeiten waren Mensch und Baum verbunden; die Menschen waren die Sinne der Bäume. Das ist noch heute in unserem Körper zu sehen, wo Mediziner z. B. von einem "Nervenbaum" sprechen.

Bäume haben am Ende ihrer Zweige feine Lichtbahnen, die zu den Sternen reichen. Von dort nehmen sie auch Informationen auf, wie Antennen, und geben sie an die Erde weiter. Deshalb sind besonders alte Bäume so wichtig.

Die Erde war laut Dr. Arzt von Anfang an für den Menschen gedacht, bereitgestellt von der geistigen Welt. Aber heute ist die Natur "das zerbrochene Alphabet des ganzen Menschen". Diese einzelnen Buchstaben können wir jedoch in der Meditation ("sie ist der Schlüssel") wieder erkennen: Wir müssen nur Fragen stellen an die geistigen Wesen, an die Tiere, an die Pflanzen und Steine. Wir erkennen dann auf deren Grund eine "Tugend in Reinform". Diese kann man lernend in sein Herz nehmen. "Dabei erkenne ich: Wir sind Schwestern und Brüder."

Zum Beispiel können wir vom Ochsen die "Durchhaltekraft" lernen und vom Löwen eine schnelle, wache Aufmerksamkeit ("zum rechten Zeitpunkt da sein"). Der Adler zeigt uns seinen Überblick, das Schaf seine Friedfertigkeit und Opferbereitschaft.

Arzt hatte ein schmales Heft ausgelegt, das von einem Tier-Seminar auf seinem Bauernhof bei Berlin erzählte (er ist auch Öko-Landwirt). Auf diesem Undinenhof leben 80 Gnadenhof-Tiere. Die Seminarteilnehmer und seine Frau - sie ist Heilpraktikerin, Traumatherapeutin und gibt spezielle Pferdeheilkurse - fühlten sich dabei in verschiedene Tiere ein, was erstaunliche Erkenntnisse über deren Empfinden und Wissen brachte.

Arzt, der in Berlin sieben Jahre eine Buchhandlung für Homöopathie-Literatur gehabt hatte, erklärte weiter, dass uns die Homöopathie aus mancher Schieflage retten kann, weil sie Belastungen löst und im Feinen aufblühen lässt.

Er sagte weiter: Der Mensch ist der Gärtner der Erde. Gärtelt er richtig, kommt es wieder zum Paradies. Er kann ein harmonisches Pflanzenleben vor Gott bringen und die Tiere aus Enge und Armut befreien. Weiter: "Wie können wir am Himmelreich teilhaben? Wir müssen dafür nicht zehn Stunden beten oder hungern, sondern der Himmel ist im Alltag offenbar."

Die Alchemie früherer Jahrhunderte (bevor sie missbraucht wurde zum Goldherstellen) hatte das Ziel, Unerlöstes, das im Stofflichen feststeckt, zu befreien und ins Geistige zu erlösen. Man wollte nicht aus Blei das Gold machen, sondern dies waren nur Bilder: Man wollte aus etwas Schwerem, Dumpfen, etwas Helles machen.

Kleben wir nun heute weiter an der kühlen Naturwissenschaft, "dann hört die lebendige Welt auf". Die Technisierung führt zu einer Cyber-Parallelwelt. So gesehen ist die Digitalisierung der Schulen ein Stoppen der Empfindungsfähigkeit der Schüler. "Wir kommen zu einer Schein-Blase, in der die Kinder ihr Leben absitzen." Wir sollten den Computer nur als Werkzeug sehen, nicht als Chef, und mehr draußen sein, wandern, und die Natur fühlen.

Kleine Kinder haben noch ein Gefühl für missbrauchte, geschändete Orte. "Wir sollten bei solchen Orten sein, nicht ausweichen zu schönen Orten." Wir sollten hier therapieren. "Das ist unsere Aufgabe."

Arzt erläuterte dann, was er in einer Baumschule im Harz gesehen hatte: Es war dort wie im Bundestag, wo Neulinge von Erfahrenen (Bäumen) belehrt (und gesegnet) werden.

Im Göhrde-Wald im Wendland fragte er fast tausendjährige Eichen, die unberührt in der Heide stehen, was sie vom Menschen halten: "Der Mensch heilt mit seiner Liebe gut die alten Wunden meiner Seele", sagte ein Baum. "Bald werden wir ein Herz sein." Dieses "bald" zieht sich zwar noch hin, aber momentan tritt wieder die Christuskraft in die Zeit. Sie kommt jetzt nicht abgekapselt, nur einigen Priestern zugänglich, sondern jeder hat mit ihr Kontakt.

Dr. Arzt lud dann zu einer Übung ein: "Stellt euch euren Lieblingsbaum vor. Bittet ihn, dass er euch einen Samen in die Hand gibt. Gebt diesen Samen in euer Herz. Lasst daraus in euch einen Baum wachsen." Seine Zweige können über die Hände hinaus wachsen (bei einem Zuhörer verbanden sie ihn mit seinem Sohn, der zuhause am Computer spielte) oder über den Kopf. Sie bringen nachdenkenswerte Bilder.

Will man Bäume fällen, sollte man sie vorher in Gedanken um Erlaubnis fragen. Der Baum opfert sich dann. Er tut es gern, wenn er für etwas Sinnvolles gebraucht wird oder für eine Skulptur.

Arzt hat einen Freund, der Kontrabass spielt. Dieser Freund vermeint, noch das Baumwesen zu spüren, das beim Bau des Instruments mit herüberschlüpfte. Manchmal spielt er nach dessen Gefühl.

Naturwesen stecken auch in technischen Geräten. Man kann mit ihnen sprechen und sie bitten, dass immer alles gut funktioniert. "Sie haben sich da hineingeopfert." Dass das bis zur Selbstaufgabe gehen kann, lernte Arzt in Berlin. Dort las er einmal, dass der Grunewald einst halb Berlin bedeckt hatte. Neugierig suchte er auf dem Stadtplan (nach Gefühl) nach einem Ort, der von dieser Abholzung großen Stils erzählen könnte. Er stieß auf den Forschungsreaktor. Er steht auf alten Walnussbeständen. Was an Erinnerung geblieben ist, berichtete dort: Früher wiegten sich hier die Bäume im Wind. Dann wurden sie geköpft und in den Reaktor gezogen.

Die Menschen sollten jetzt die verbliebene Baumkraft/Baumwesen auf einen neuen Weg bringen - in die Kunstakademie. Denn dort können sie ihr Wissen weitergeben. Der Mensch soll aber mit diesem Wissen bescheiden umgehen.

Diejenigen Wesen, die im Reaktor stecken, kann man nicht mehr retten. "Das KKW war zu viel für sie. Sie wissen nicht mehr, wer sie waren." Sie folgen den Menschen in die Freiheit. Daraus entsteht ein Massenphänomen der geistigen Welt: Arbeitslose Naturwesen. "Sie warten auf Aufgaben. Das geht aber nur mit uns." Wer ohne Menschen endet, hat sein Ziel verfehlt. "Deshalb ist es auch eine Aufgabe des Naturschutzes, geschützte Räume zu schaffen für diese Wesen, für ein gemeinsames Lernen, um in die Freiheit zu kommen."

Schon wenn aus Erz ein Messer hergestellt wird, hängt das Naturwesen des Erzes mit dran. Es erlebt, wenn das Messer zum Morden verwendet wird, und es freut sich, wenn es zum Schnitzen gebraucht wird. Wirft man das Messer weg, dann sollte man es mit einem Dank tun. Besser ist es noch, es draußen verrosten zu lassen.

Arzt empfahl den Hörern, in Gemeinschaft zu meditieren, in Gruppen, und nach Themen zu forschen, die von der geistigen Welt angeraten werden. So ein Meditieren sei Arbeit, brauche Konzentration und viel Anschieben.

Dr. Arzt erklärte dann sein neues Buch über die Erdchakren. Er sagte: Der Mensch hat Chakren, ebenso der Kosmos, und auch die Erde. "Wie im Großen, so im Kleinen. Das ist ein Gesetz." Chakren sind der Schlüssel für die Grundthemen des Menschen. Dem Wurzelchakra der Erde entspricht z. B. die Wirtschaft. Es liegt in Israel/Palästina. Dort gehe es drunter und drüber = das zeigt den Zustand der Weltwirtschaft. Schuld ist eine Urangst - "das ist ein Thema der Erde". Ideal ist eine Wirtschaft, die zum Wohl der Menschen beiträgt – nicht zum Profit einer Firma.

Im Südosten Berlins liegt das Kronenchakra der Stadt. Es ist defekt. Weil die Menschen dort kaum geistig arbeiten. Darauf reagieren die Naturwesen. Sie machen nur noch "Dienst nach Vorschrift".

Arzt macht auch Hausuntersuchungen (einen guten Bettplatz suchen). Auch in den Wohnungen gibt es die Chakren. Oft ist hier das Wurzelchakra blockiert, verursacht durch ein Problem des Bewohners oder seines Nachbarn. Ist das Herzchakra blockiert, dann fehlt dem Bewohner die Hingabe.

Das Sonnengeflecht-Chakra eines Dorfes liegt oft da, wo der Maibaum steht.

In der Diskussion nach dem Vortrag erzählte eine Lehrerin, wie sie eine mächtige Zeder, die behütend über ihrem Haus gebreitet war, absägte - weil das Mauerwerk litt und der Vater drängte. Seitdem bereut sie es. Der übrige Garten hat seine gute Stimmung verloren. Vermutlich hatte die Zeder einen guten Erdstrom weitergegeben, der jetzt gekappt ist und keinen Weg mehr weiß. Vielleicht muss sie den Stumpf entfernen, oder den Erdstrom zu einem anderen Baum lenken.

Eine Hörerin beklagte, dass das Artensterben auch den Menschen verarmt, weil er ja unbewusst von dieser Vielfalt beglückt war. Dr. Arzt sagte als Trost, dass das Wesen der ausgestorbenen Art unsichtbar erhalten bleibt. Man könne mit ihm sprechen und arbeiten. Einst würden alle Menschen ihre Körperlichkeit verlieren und in dieses Unsichtbare übergehen.

Zu den Erdchakren fragte ein Herr, der das Buch angelesen hatte, warum Dr. Arzt sagen kann, dass Deutschland nicht gemittet ist. "Weil es seine Aufgaben nicht gemacht hat. Deutschland soll den Westen und Osten von Europa verbinden. Die zwei Kriege verhinderten das, und wir warten jetzt bloß ab." Der Osten ist "Seele, Herz", der Westen der Fortschritt. Um weiter zu kommen, sei Reife nötig. Dr. Arzt will das vor allem den Grünen nahebringen. "Wir müssen alle lernen, unser Land zu lieben, ohne schlechtes Gewissen. So wie die Franzosen ihr Land lieben." Er selbst badet in Flüssen und Seen, wo es geht, weil er sich damit tief mit der Landschaft verbinden kann. Er wandert auch viel und bescheiden.

Wesentlich für Europa ist das Fichtelgebirge, weil es genau der Punkt ist, wo sich Ost und West überlappend treffen.

Andere Landschaften, z. B. bei der Süderelbe, werden zu wenig gut bedacht. Daraus folgt eine Traurigkeit, die spürbar ist. Der Autofahrer schaut, dass er Gas gibt und aus dieser Gegend wegkommt.

Eine ältere Zuhörerin, als Ärztin und Therapeutin fachlich gebildet, ergänzte, dass in Deutschland noch die Versöhnung fehlt. Man müsse sich das Grauen der Kriege bewusst machen, die Schuld annehmen ("das trägt meine Generation") und auf die nächste Generation setzen, die das Versöhnen umsetzen muss. Insgesamt brauche man drei oder vier Generationen, um solche Schocks zu lindern. An Orten, wo viel gelitten wurde, müsse gereinigt werden - durch stille Menschenketten, Töne äußern, Singen, Bewegungen. "Es hilft viel, wenn dann echte Emotionen hochkommen."

Dr. Arzt ergänzte, dass in Schlachthöfen Millionen von Tierseelen verbleiben, was schlimmste Gefühle auslöst. Hier oder im KZ Ravensbrück könne man etwas tun.

Sein Buch ist im Buchcafe Schorner für 26 Euro erhältlich. Es erklärt sehr interessant die Welt, die Aufgaben einzelner Landschaften und Länder.





Kontakt: Th. Knauber - E-Mail